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Konzept:

The Gendered Shaping of Technology

"we cannot continue to be the passive objects of some technologies [...] we have to learn technical skills. If we are to learn, we have to get in there. It cannot be done at a distance."

Die Techniksoziologie untersucht die sozialen Bedingungen unter welchen Technologien entstehen und die Implikationen ihrer Ausbreitung und Aneignung. Dieser Fragestellung liegt das Verständnis von Technologie als soziales Projekt zugrunde. Technologie ist das Ergebnis von Aushandlungen, gesellschaftlichen Logiken, sozialen Prozessen, Interessen und Handlungen. Technologie wird sozial geformt. Im Kontrast zur ingenieurswissenschaftlichen Perspektive rückt nun die Akteurin in den Fokus. Oder: Der Akteur.

„wenn du versuchst, es neutral zu machen, wird es immer noch männlich wahrgenommen.“

Technologie hat ein Geschlecht: Männlich. Dabei wurde Technologie nicht als Mann geboren, vielmehr wurde sie männlich gemacht. Entlang der gesamten Technikgenese – der Innovation, Produktion, Gestaltung, Aneignung und Neuerung – kann eine männliche Dominanz abgelesen werden. Insbesondere Informationstechnologie weist eine männlich geprägte Entwicklungs-umgebung auf, die systematisch Frauen von der Gestaltung ausschließt. In die Ergebnisse sind männliche Logiken sprichwörtlich einprogrammiert. Die Arbeitsumgebung, Zugang und Stereotype sind nur einige der sozialen Ebenen auf welchen die Ordnung von Geschlecht und Technologie aufrecht erhalten und eine Struktur somit reflexiv reproduziert wird.

Werner Rammert beschreibt in seinem Buch „Technik aus soziologischer Perspektive“ Technologie als soziales Projekt, das von unterschiedlichen gesellschaftlichen Strukturlogiken, aber auch durch Handlungen von Akteuren geformt wird. Judy Wajcman und Donald MacKenzie knüpfen an diese Denkrichtung an in ihrem Buch „The Social Shaping of Technology“ an und tragen Aufsätze zusammen, welche die soziale Formung von Technologie mit unterschiedlichen Beispielen und Beteiligten beschreiben. Sie gehen dabei auch auf Geschlecht als ordnende und Technologie formende soziale Kategorie ein. Soziologinnen wie Cynthia Cockburn oder Ruth Cowan üben eine feministische Kritik an diesem „Gendered Shaping of Technologie“, indem sie das Spannungsfeld von Technologie und Männlichkeit um Herrschaft erweitern und und beschreiben, wie die zugrundeliegende Struktur männlicher Herrschaft in Technologien eingeschrieben ist und sich selbst verstärkt.

Diese Ansätze und Theorien möchte ich in meiner Arbeit auf das Feld der Informationstechnologie anwenden und untersuchen, wie „Gendered Shaping“ hier die Technikgenese beeinflusst. Ich gehe dabei davon aus, dass ein reflexives Verhältnis zwischen Technologie und Männlichkeit besteht. Aufbauend auf den Theorien von Rammert et. al. stelle ich die These auf, dass Diversität in der Technologieentwicklung zu diverseren Technologien führt, bezugnehmend auf die Theorie, dass Soziales Technologie formt und spezifischer Gender Technologien formen kann.

Mein Interesse liegt auf der Domäne der Informationstechnologien und auf sozialen Bewegungen, die existierende Mechanismen und Ordnungen aufbrechen und ändern, beispielsweise indem sie Frauen Programmieren beibringen und – nach Rammert – Technologieentwicklung remoralisieren. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Frauen aufgrund solcher Initiativen einen Eingang in die Tech-Branche gefunden oder Programmieren gelernt und diese Fähigkeit weiter ausgebaut, um eigene Anwendungen und Programme zu schreiben. Ich möchte ihre Entwicklung und den Kontext der Technologieentwicklung entlang der Social-Shaping-Ansätze nachvollziehen und herausfinden, wie Geschlecht Technologie formen kann. Dafür werden mindestens vier Entwicklerinnen interviewt, die innerhalb der letzten fünf Jahre Programmieren gelernt und infolge dessen eigene Software-Projekte umgesetzt haben. Der Fokus wird auf Entwicklerinnen in Berlin liegen.

Judy Wajcman schreibt im Fazit von „Feminism confronts technology“: The sociology of technology can only be strenghtened by a feminist critique. This means looking at how the production and use of technology are shaped by male power and interests.“ Ich möchte in dieser Arbeit die Feststellung von Männlichkeit in der Technologie erweitern, um eine Betrachtung der Möglichkeiten von Aushandlungsprozessen, die soziale Innovation der technischen Innovation ermöglichen: Initiativen, Aktivistinnen und Individuen verändern die Ordnung von Geschlecht und Technologie, indem sie die reflexiven Zusammenhänge aufbrechen und die Technikproduktion diversifizieren. Damit ändern sie nicht nur das Verhältnis von Geschlecht und Technologie, sondern auch damit einhergehende Machtkonstellationen, indem sie vom Objekt der Technologie-entwicklung zum Subjekt der Technologie werden. Denn, so Wajcman: „[...] there are important connections between men's power in the workplace and their dominance over machinery. Likewise, there are important connections between women's relative lack of power and their lack of technological skills. [...] Know-how is a resource that gives those who possess it a degree of actual or potential power. […] technical competence is a key source of men's power over women.“

The Gendered Shaping of Technology

Einleitung

Problemstellung, Fragestellung, Interesse Situation, Vergeschlechtlichte Technik, Forschungsgegenstand Geschichte Situation Entwicklerinnen in Deutschland Soziale Bewegungen Railsgirls, Heart of Code, Feminismus Stand der Forschung - Theorie Social Shaping of Technology Technologie als soziales Projekt Technikgenese in den Fokus Strukturlogik: Patriarchat? Auf welchen Ebenen spielt Gender eine Rolle? -> Einen Aspekt rausziehen Empirie Speakerinnen Interview Marie Interview & Clue Interview Taschenstimmtrainer Interview Expertinnen: Laura Laugwitz, Interpretation Hauptliteratur: Werner Rammert Judy Wajcman & macKenzie Wajcman Weitere Literatur: Goffmann More Work for Mother